Landtagsabgeordnete besuchen Textilverband


Die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Simone Wendland (Münster) und Tom Brüntrup (Bielefeld) haben von der Bundesregierung in der Energiepreiskrise schnell wirksame Hilfen für mittelständische Industrieunternehmen gefordert. „Der Doppelwumms ist nach mehr als einem Monat über das Ankündigungsstadium noch nicht hinausgekommen“, sagte Brüntrup bei einem Gespräch mit dem Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie in Münster. Wendland forderte klare und verlässliche Perspektiven für die Unternehmen. „In den Unternehmen wird jetzt entschieden, ob es sich noch lohnt in Deutschland zu investieren“, sagte die CDU-Politikerin.

Dass die hohen Energiepreise immer mehr mittelständische Industrieunternehmen in ihrer Existenz gefährden, hatte Verbandshauptgeschäftsführer Dr.Walter Erasmy deutlich gemacht. „Wenn nicht schnell etwas passiert, werden Produktionen geschlossen oder verlagert und gehen Arbeitsplätze verloren“, sagte Erasmy. Erste Unternehmen hätten schon Mitarbeiter entlassen und Produktionen stilllegen müssen. Wenn diese Entwicklung nicht bald gestoppt werde, drohe eine Deindustrialisierung. „Viele Textilunternehmen produzieren für andere Branchen wie die Automobil- oder die Bauindustrie – wenn die Textilien fehlen, stoppen zum Beispiel Förderbänder und Baustellen“, sagte Erasmy. In der Folge sei eine noch höhere Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Importen zu befürchten.

Brüntrup und Wendland setzen sich auch für einen weiteren Betrieb der Kernkraftwerke ein. „Wir müssen jetzt alles dafür tun, Arbeitsplätze und Unternehmen über die Zeit zu retten, die wir brauchen, bis wir genügend Erneuerbare Energien am Netz haben“, sagte Brüntrup. Für Denkverbote und ideologische Grabenkämpfe sei dies die falsche Zeit.

Wendland kritisierte, dass auch in Sachen Bürokratieabbau die Bundesregierung den Worten bislang noch keine Taten folgen lasse. „Mit dem Doppelwumms war auch ein Belastungsmoratorium versprochen worden, doch die Behörden produzieren weiter Bürokratie als ob es keine Krise gebe“, sagte Wendland. Aktuelles Beispiel sei die Umsetzung des Lieferkettengesetzes.

09.11.2022