Die Klagen mittelständischer Unternehmen über zu viel Bürokratie hört CDU-Bundestagskandidat Tilman Kuban derzeit häufig – so auch bei seinem Besuch beim Unternehmen HANNO, das in Laatzen Fugenabdichtung für den Hochbau und Technische Akustik für Maschinen, Anlagen, Geräte und Fahrzeuge produziert. „Die Melde- und Berichtspflichten nehmen wirklich überhand und bei kleinsten Fehlern droht einem sofort ein Gerichtsverfahren“, sagte HANNO-Geschäftsführer Günter Krohn. Kuban, der von CDU-Bürgermeisterkandidat Christoph Dreyer und dem CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Peter Friedsch begleitet wurde, sprach sich für mehr Pragmatismus in Konfliktfällen aus. „Ich vermisse in den Verwaltungen zunehmend eine Haltung, die sich daran orientiert Lösungen finden – da werden oft lieber Probleme benannt“, sagte Kuban. Als Beispiel nannte er die Diskussion über Corona-Testzentren. „Natürlich hat es da schwarze Schafe gegeben, die Lücken ausgenutzt haben, aber wenn wir uns von vornherein darauf konzentriert hätten alle möglichen Missbrauchsmöglichkeiten auszuschließen, wäre noch kein einziges Testzentrum im Betrieb“, sagte der CDU-Politiker. Man müsse Unternehmer auch einfach mal machen lassen und es in Kauf nehmen, dass auch mal was schiefgehe.
Krohn berichtete, dass Hanno vergleichsweise gut durch die Corona-Zeit gekommen ist. „Wir hängen vor allem am Hochbau und der lief ja weiter“, sagte der HANNO-Chef. Zurzeit belasteten vor allem Probleme bei der Zulieferung von Schaumstoffen und Chemie, die HANNO dann weiterverarbeite, das Unternehmen. „Da müssen wir auch schon mal eine Maschine zeitweise abschalten, weil wir kein Material mehr haben“, sagte Krohn. Insgesamt erziele die HANNO-VITO-Gruppe, deren Teil HANNO In Laatzen ist, mit mehr als 270 Mitarbeitern an zwei deutschen Standorten einen Umsatz von mehr als 55 Millionen Euro. In Laatzen beschäftigt das Unternehmen 200 Mitarbeiter. „Unsere Stärke sind Qualität und Verlässlichkeit“, sagte Krohn. Die Produkte von HANNO würden eingesetzt, weil sie gemäß des HANNO-Mottos „Versteckte Talente“ langlebig seien und sicher ihre Funktion erfüllen.
Zunehmendes Problem seien die hohen Energiekosten. Alleine seit Jahresbeginn seien die Kosten für Strom und Gas im deutlich zweistelligen Bereich gestiegen. „Über die EEG-Umlage und die CO2-Steuer ist der Staat der größte Kostentreiber bei der Energie“ sagte Krohn. Mit den höchsten Energiekosten in Europa seien diese mittlerweile ein negativer Standortfaktor im Wettbewerb mit der europäischen Konkurrenz. Kuban wies darauf hin, dass Ursache nicht nur die Energiewende, sondern auch ohnehin anstehende Investitionskosten in Stromnetze seien. „Die Transformation in Richtung Klimaneutralität wird noch viel Geld kosten“, sagte Kuban. Aufgabe der Politik sei es, vor allem die Übergangszeit so zu gestalten, dass industrielle Arbeitsplätze erhalten bleiben.