Mit Textilien gegen Viren


„Mehr als nur Stoff“, das ist das Credo von drapilux. Deshalb hat der Emsdettener Textilhersteller bereits vier intelligente Funktionen entwickelt, die zum Brandschutz (drapilux flammstop) beitragen, Bakterien abtöten (drapilux bioaktiv) und die Raumluft (drapilux air) oder Akustik (drapilux akustik) verbessern. Im Januar 2021 hat das Unternehmen die fünfte Zusatzfunktion präsentiert: drapilux antimicrobial, wirksam gegen Viren und Bakterien.

Antimikrobielle Ausrüstungen werden besonders seit Beginn der COVID-19-Pandemie stark nachgefragt. Bei drapilux begann die Arbeit an der neuen Funktion jedoch bereits weit vor dem Ausbruch. „Als wir uns an die Entwicklung machten, ahnte keiner von uns, dass die Funktion zum jetzigen Zeitpunkt so relevant sein würde“, sagt drapilux-Vertriebsleiter Hubert Reinermann. „Wir arbeiten schon lange mit Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zusammen. Um sie zu unterstützen, haben wir bereits die antibakterielle Funktion drapilux bioaktiv entwickelt. Die ursprüngliche Motivation für die neue Funktion war, diese Unterstützung durch eine Wirksamkeit gegen Viren zu erweitern“, fährt der Vertriebsleiter fort. Da die aktuelle Pandemie von einem Virus ausgelöst wird, sei die Nachfrage nach Produkten, die bei der Bekämpfung von SARS-CoV-2 helfen, riesig. „Durch die Pandemie ist die Gesundheit von uns allen im öffentlichen Raum in den Fokus gerückt“, erläutert Reinermann. Er geht deswegen davon aus, dass antibakterielle oder antimikrobielle Textilien in Zukunft auch verstärkt im Hospitality-Sektor und Bürobereich zum Einsatz kommen. Darauf weise die seit März 2020 stark gestiegene Nachfrage nach drapilux bioaktiv-Stoffen hin.

Herausforderung Qualitätsstandard

Entwickelt hat das Unternehmen die neue Funktion gemeinsam mit einem Lieferanten. „Die Herausforderungen bei der Entwicklung neuer Produkte sind für uns immer dieselben“, erklärt Hubert Reinermann. „Das Textil soll sowohl mit der neuen Funktion ausgestattet als auch flammhemmend und waschbeständig sein. Bei jeder Produktentwicklung muss der drapilux-Qualitätsstandard erreicht und gewährleistet werden.“ Die Wirksamkeit von drapilux antimicrobial gegen Bakterien und Viren – das neuartige SARS-CoV-2 eingeschlossen – wurde in aufwendigen Testverfahren nach der Norm ISO 18184 durch ein unabhängiges, anerkanntes und nach ISO/IEC 17025:2017 akkreditiertes Prüfinstitut bestätigt.

Mit Silber und Fett gegen Mikroben

Grund für die hocheffiziente antimikrobielle Wirkung ist die Ausstattung der Textilien mit zwei sich ergänzenden Technologien am Ende der Produktionskette – positiv geladenen Silberionen sowie Liposomen, fetthaltigen Bläschen. Die Silberionen wirken sowohl gegen Bakterien als auch Viren. Bei den Bakterien – lebende Organismen – zerstören die Silberionen die Zellmembranen und hemmen den Stoffwechsel sowie den Vermehrungsmechanismus. Durch diese Dreifachwirkung werden Bakterien innerhalb von Minuten getötet.

Der Effekt bei Viren – infektiöse organische Strukturen, die eine Wirtszelle benötigen – basiert auf einer elektrostatischen Wechselwirkung. Die positiv geladenen Silberionen ziehen die negativ geladenen Viren an und binden sie unlösbar. Dadurch werden die Viren unbeweglich und gleichzeitig deaktiviert. Zudem greifen die Liposome die Struktur des Virus an. Die Fettbläschen sorgen dafür, dass die Virushülle ihren Cholesteringehalt verliert, wodurch das Virus in kürzester Zeit zerstört wird.

Langlebige und effektive Wirkung

Auf diese Weise werden über 99,9 Prozent der geprüften behüllten Virenstämme – Coronavirus 229E sowie die Influenzaviren H1N1 und H3N2 – auf der Textiloberfläche schon in weniger als zwei Stunden ausgeschaltet. Die Nutzung von Silberionen und Liposomen sorgt zudem dafür, dass die Textilien gegen ein breites Spektrum an Viren wirken. So sind die Stoffe laut Prüfinstitut sowohl gegen Influenza- als auch Coronaviren effektiv. Die Testberichte zeigen zudem: Die Wirkung bleibt auch nach zehn Schonwaschgängen bei 60 Grad vollumfänglich erhalten. „Das heißt, dass die Wirksubstanzen dauerhaft auf dem Artikel verankert sind. Es werden also keine Biozidprodukte ins Abwasser ausgewaschen“, resümiert der Vertriebsleiter. Somit ist die Ausrüstung der Stoffe sowohl für den Menschen als auch die Umwelt unbedenklich.

Da die Ausrüstung erst im letzten Produktionsschritt auf den Stoff aufgebracht wird, ist es möglich, jeden Stoff aus dem umfangreichen Portfolio des Emsdettener Herstellers mit drapilux antimicrobial auszustatten. „Das ermöglicht vollkommen neue Einsatzfelder. Denn vom transparenten Stückfärber über den strukturierten Akustikstoff bis hin zum garngefärbten Dimout behalten alle Stoffe ihre Gebrauchseigenschaften auch mit der antimikrobiellen Ausrüstung bei“, führt Reinermann aus. Weitere Informationen zur Funktion sowie eine Auswahl an Textilien finden Sie unter antimicrobial.drapilux.com/de.