Für die deutsche Modeindustrie bedeutet der Lockdown eine Vollbremsung mitten im Weihnachts- und Feiertagsgeschäft mit schwerwiegenden Folgen.
Die Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, Ingeborg Neumann, sieht für die Branche eine existentielle Bedrohung: „Der Lockdown trifft uns mit voller Wucht. Jetzt bleibt der Handel auch auf großen Teilen der Winterware sitzen, mit weitreichenden Folgen für die Hersteller, deren Auftragsbücher für 2021/22 von Tag zu Tag leerer werden.“
Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr hatten die Unternehmen bereits mit Umsatzrückgängen von bis zu 45 Prozent zu kämpfen, von denen sie sich bis heute nicht erholt haben.
„Brauchen Belastungsmoratorium jetzt!“
Neben weitreichenden Unterstützungsprogrammen für den Handel fordert der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie die Bundesregierung auf, die Vorschläge für ein Belastungsmoratorium jetzt rasch in die Tat umzusetzen. Ingeborg Neumann: „Wenn wir eine Pleitewelle der deutschen Qualitäts- und Traditionsmarken noch irgendwie verhindern wollen, muss die Bundesregierung jetzt handeln, sonst schaffen unsere Modeunternehmen den langen Weg aus der Krise nicht!“
„Wir brauchen steuerliche Entlastung, den Stopp sämtlicher Vorhaben, die uns noch mehr Bürokratie und noch höhere Energiekosten im neuen Jahr bescheren. Ich appelliere an Bundeswirtschaftsminister Altmaier und Bundesfinanzminister Scholz, endlich unseren Vorschlägen für ein Belastungsmoratorium zu folgen. Sonst geht hier in Deutschland eine hochinnovative mittelständische Mode- und Textilindustrie verloren, die für die Klimawende und den Green Deal noch dringend gebraucht wird.“